Bei dem Chefarzt der Urologie im Ernst von Bergmann Klinikum in Potsdam hatte ich am 3. Januar meinen ersten Beratungstermin wegen der GaOP.
Meine Frau begleitete mich zu diesem wichtigen Termin. Von unserem Wohnort südlich von Fulde waren es fast 500 Km zu fahren. Deshalb fuhren wir schon einen tag früher und übernachteten in einem netten Hotel in Potsdam.
Am nächsten Morgen um 10:30 Uhr war es so weit. Ich wurde zum Arzt herein gebeten. Der Doktor meinte noch bevor er sich das Gutachten meiner Psychologin durchlas, dass er mich erst einmal von einer Psychiaterin begutachten lassen wolle. Er sah noch irgendwie Therapiebedarf. Ich machte ihm dann begreiflich, dass ich schon 12 Monate Psychotherapie hinter mir habe und darauf las er sich das Gutachten durch.
Danach kamen wir auf die Einzelheiten der gewünschten Operation zu sprechen. Ich wünsche ja die sogenannte kleine Lösung, weil ich keine zusätzlichen Körperöffnungen benötige (das hatte ich schon einmal erläutert). Ich sprach aber an, dass ich von verschiedenen Ärzten am Telefon schon darauf hingewiesen wurde, dass wenigstens eine kurze Vagina aus optischen Gründen angelegt werden müsse. Der Doktor redete mir das aus, weil das eh kein Außenstehender bemerken würde und die kurze Vagina wieder ein unnötiges Risiko bei der OP darstelle.
Am Ende einigten wir uns auf Folgendes: Anlage der Klitoris aus der Eichel, Verlegung der Harnröhre, Anlage von Schamlippen aus dem Hodensack. Der Rest des ungeliebten Anhängsels wird entsorgt.
Damit kann ich leben und meine Frau auch.
Insgesamt dauerte das Gespräch vielleicht 20-25 Minuten. Am Ende beglückwünschte mich der Arzt für meine Entscheidung, stellte noch eine Bescheinigung aus, ließ eine Einweisung für die OP schreiben und erklärte mir, dass ich jetzt eine Kostenzusage der Krankenkasse holen könne.