Hallo,
In diesem Artikel möchte ich über meine GaOP berichten.
Die Operationen fanden am 13. September 2019 und am 15. Januar 2020 im Klinikum Osnabrück statt. Der Chefarzt der dortigen Urologie, Professor van Ahlen, operierte mich höchstpersönlich. Der Mann ist selbsternannter Perfektionist und das merkt man auch am Ergebnis. Aber der Reihe nach.
Ich will hier keine langen Geschichten erzählen — das ist nicht so mein Ding. Deshalb fasse ich mich zu den beiden Krankenhausaufenthalten recht kurz.
12.9. — Anreise; Aufnahmeformalitäten erledigen; Zimmer beziehen (und gleich wieder umziehen); das letzte was ich essen konnte war ein Croissant und dazu eine Cola; abends Abführzeug runterwürgen und dann die halbe Nacht die Toilette blockieren;
Meine Vorfreude kann man nicht in Worte fassen. Von Nervosität aber keine Spur.
13.9. — Operation; zum letzten Mal für längere Zeit duschen; um 8 Uhr war ich in der OP-Vorbereitung; meiner Erinnerung nach war ich um 16 Uhr wieder in einem Zimmer (aber nicht das Zimmer das ich Morgen verließ); ich hatte so diverse Dinge um mein Bett herumhängen (2 Katheter, 2 Drainagen, 1 Infusion); zu essen bekam ich abends 2 Zwieback und eine Tasse Brühe;
Der 13. war ein Freitag, für mich ein Glückstag.
Bis 16.9. — Frühstück 2 Zwieback, eine Brühe und 1 Tasse Kaffee; Mittagessen 2 Zwieback, eine Brühe und eine Cremesuppe; Abendessen 2 Zwieback; eine Brühe und eine Cremesuppe; dazwischen Wasser satt; und liegen und liegen und liegen und nicht zuviel bewegen; und heulen (ich heulte und heulte vor lauter Glück)
16.9. — nach einem opulenten Frühstück (das der Professor nach der Visite besorgte) wartete ich voller Spannung auf den angekündigten Verbandwechsel; gegen Mittag war es so weit; ich musste selbst vom Bett auf den Untersuchungsstuhl klettern (oh weh, war ich klapperig); der Panzer wurde entfernt, die Drainagen gezogen und dann wurde mir ein Spiegel gereicht; ich wollte stark sein, aber als ich zwischen meine Beine schaute konnte ich vor Glück die Tränen nicht mehr zurückhalten; ab jetzt durfte ich aufstehen und normale Schonkost essen;
17.9. — Der Harnröhrenkatheter wurde gezogen; kein Verband mehr, nur noch eine Vließwindel; vor ersten pullern hatte ich Schiss, es klappte aber prima (ENDLICH NORMAL); der Bauchdeckenkatheter war nur noch zur Kontrolle des Resturins (blieb aber nichts zurück); ab heute sollte ich 3-mal täglich Kamillensitzbäder machen;
Bis 25.9. — noch 2-mal Kontrolle; meine neue Muschi heilte anscheinend im Expresstempo; tagsüber waren die Schmerzen gut auszuhalten, für die Nacht ließ ich mir Navalgin geben; am 24. hatte ich bei dem Professor die Abschlussuntersuchung; Nachmittags wurde der Bauchdeckenkatheter gezogen; am 25. durfte ich nach Hause;
Am 25. September holte mich meine Frau ab. Das war eine Freude als ich sie den Flur entlangkommen sah. Sie musste auch alleine fahren, weil der Sohn arbeiten musste und sonst auch niemand kurzfristig mitkommen konnte. Von Osnabrück bis kurz vor Fulda fuhr ich selbst, dann ging es nicht mehr.
Als ich nach Hause kam und mir meine Muschi mit einem Spiegel betrachtete sah alles noch noch recht ungeschlacht aus.
Der Professor vernähte alles mit selbstauflösenden Fäden. Da wurde nichts geklammert. Der Vorteil ist, dass alles in Ruhe abheilen kann und nach dem Heilungsprozess kaum noch etwas von Narbe zu sehen und zu spüren ist. Bis zur Nachuntersuchung am 6. November sollte ich morgens und abends ein Kamillensitzbad machen und nur 2-mal die Woche duschen.
Die ersten 4 Wochen war das nach 2 Tagen eine anrüchige Sache. Die Fäden lösten sich schon teilweise auf und dann blutete es etwas nach. Dann kam noch etwas Wundsekret dazu und es roch dann nach totem Getier in allen Verwesungsstadien. Das ging aber auch vorbei. Was länger dauerte wardas Auflösen der Fäden. Jedesmal, wenn ein Faden riss wurde der Rest durch die Haut gezogen. Das jedesmal so, als ob da unten jemand mit dem Messer rumschnitzt. Bis 2 Monate nach der OP brauchte ich mehr Novalgin, als im Krankenhaus und konnte mir ein Zusammenzucken wegen der Schmerzen oftmals nicht verkneifen. Das ging aber auch vorbei.
6.11. — Nachuntersuchung; alles war in Ordnung; der Professor machte sich Notizen, was bei der Korrektur-OP noch gemacht werden müsse;- Venushügel wird mit Eigenfett aufgebaut (bei der Erst-OP wurde schon einmal Eigenfestt implantiert)- Die großen Schamlippen werden verkleinert und vorne zusammengerafft- Die kleinen Schamlippen werden angelegt- Der Eingang zur Scheide wird begradigt- Die großen Schamlippen werden nach hinten zu geöffnet- Die Klitoris wird noch etwas freigelegt- Eine Klitorisvorhaut wird angelegt
Anfang Dezember war dann endlich alles richtig verheilt und die Muschi konnte in Betrieb genommen werden. Das war ein Gefühl, als ich zum ersten Mal durch Stimulation an der Klitoris einen Orgasmus bekam. Es gab keine tauben Stellen. Überall hatte ich Gefühl. Klasse!!!
Um diese Zeit machte ich auch einen Termin für die Korrektur-OP aus. Die sollte am 15. Januar stattfinden.
Am 14. Januar checkte ich wieder ein und die Aufnahmeformalitäten begannen wieder. Diesmal bekam ich sogar noch ein Mittagessen und auch ein Abendessen. Dann durfte ich nichts mehr essen und trinken. Ihr könnt es mir glauben, dass ich jetzt aufgeregter als vor der Erst-OP war.
15.1. — Operation; ich musste ziemlich lange warten; 4 Stunden später war ich wieder auf meinem Zimmer; ich bekam zu trinken und bekam ab dem Abendessen Vollkost.
20.1. — Entlassung; nach dem Mittagessen bekam ich den Entlassungsbrief; dann fuhr ich mit dem Zug nach Hause (das ist aber eine andere Geschichte).
Die Nachsorge war einfacher, als nach der Erst-OP. 4 Wochen lang morgens und abends die Muschi mit klarem Wasser abduschen. Sonst gab es keine Einschränkungen. Der Heilungsprozess war auch nicht so „anrüchig“. Die Fäden lösten sich auch wieder teilweise schmerzhaft auf.
Jetzt zu Aussehen und Funktion:
Nach dem Ende des Heilungsprozesses etwa Anfang März war im Aussehen praktisch kein Unterschied zu meiner Frau. Wir haben ja den direkten Vergleich. In dieser Beziehung hat der Professor sehr gute Arbeit geleistet.
Jetzt zum Allerwichtigsten Punkt — der Funktion:
Was nützt das beste Aussehen, wenn die Funktion besch….n ist. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, taube Stellen, eine unsensible Klitoris, eine krumme Vagina, Vernarbungen und Verwachsungen — das alles kann die Freude an der Genitalangleichung zunichte machen.
Ich habe das Glück, dass alles wirklich gut ist. — Die Klitoris ist sehr empfindlich— Bei Erregung schwillt sie auch an— Unter den Schamlippen gibt es auch noch die Schwellkörper. Die sorgen dafür, dass sich die Klitoris sich auch etwas aufrichtet.— In die Vagina wurde der Rest der Harnröhre integriert. — Bei sexueller Erregung wird die Vagina feucht.— Bei Stimulation der Klitoris wird die Vagina feucht.— Manchmal läuft die Vagina regelrecht aus.— Die Vagina fühlt sich innen wie bei meiner Frau an.— In der Vagina spüre ich deutlich die Bewegungen mit dem Finger oder den Bougierstäben.— Die Schamlippen sind Berührungsempfindlich.
Bougieren: Wollte ich ja eigentlich nicht müssen, habe ich trotzdem im Februar angefangen. Da gibt es ja das Bougierset von Vagiwell — die Dinger sind für meine Minivagina aber zu lang. Ich besorgte mir was Kürzeres. Anfangs bougierte ich jeden zweiten Tag. Die Größe 1cm ließ ich gleich aus. Nach 4 Wochen war ich bei 2,5cm und einer Tiefe von 7cm.
Jetzt bougiere ich noch 1- bis 2-mal die Woche und es macht sogar Spaß. Die Größe 2,5cm nehme ich um etwas in Tiefe zu arbeiten. Die Größen 3cm und 3,5cm sind für den Spaß zuständig.
Ich hoffe, dass ich nichts wichtiges vergessen habe.
Eure Emma