Vor einigen Tagen hatte ich auf einen Facebookbeitrag folgenden Kommentar geschrieben:
„Ich bin auch sehr dafür, dass wir uns alle zusammenfinden sollen. Das ist aber leider nicht ganz einfach. Im Grund genommen ist es doch egal, ob sich jemand als Transident bezeichnet oder als Transgender oder als Transsexuell. Wir haben alle das gleiche Problem der vollen gesellschaftlichen Anerkennung.
Ich erlebe das Ganze so: Ich selbst verorte mich als Frau mit transsexuellem Hintergrund bzw. als Frau mit einer Variante der Geschlechtsentwicklung. Immer dann, wenn ich in einer Diskussion erwähne, dass ich Transsexuell bin gehen die ersten beiden Gruppen auf mich los und versuchen mir zu erklären, dass das nicht so heißt (beide Begriffe). Und wenn ich mich den Bekehrungsversuchen widersetze ist die am dampfen.
Ich erlebe das Ganze so: Ich selbst verorte mich als Frau mit transsexuellem Hintergrund bzw. als Frau mit einer Variante der Geschlechtsentwicklung. Immer dann, wenn ich in einer Diskussion erwähne, dass ich Transsexuell bin gehen die ersten beiden Gruppen auf mich los und versuchen mir zu erklären, dass das nicht so heißt (beide Begriffe). Und wenn ich mich den Bekehrungsversuchen widersetze ist die am dampfen.
Wie in 3 Namen soll denn da ein einheitliches Bild von uns entstehen? Ich selbst lehne diese, für mich blöde, Abkürzung LSwasweißich ab. Bei CSD’s finde ich, dass wir untergehen.
Der Trans-Pride-Marsch in Stuttgart war das richtige Signal. Ich hoffe, dass so eine Veranstaltung nächstes Jahr nicht nur in Stuttgart wiederholt wird, sondern noch in vielen anderen Städten stattfindet, damit wir als große Gruppe wahrgenommen werden.
Vielleicht können wir über solche Veranstaltungen — abseits der CSD’s — auf einen gemeinsamen Nenner kommen.“
Wir Menschen, die Wissen, dass unsere Körper nicht zu unserem Geschlecht passen, sollten wenigstens einmal im Monat in irgendeiner Stadt einen solchen Marsch durchführen. Dazu müssen wir uns allerdings vorurteilsfrei zusammentun. Egal ob sich jemand selbst als Transsexuell, Transident oder Transgender bezeichnet — uns alle verbindet das gleiche Problem.
Wir müssen laut werden, laut sein. Wir müssen lauter sein als Vereine, Gruppierungen, Verbände und Communities die uns unter dem Label „Trans*“ vereinnahmen und marginalisieren wollen. Wir müssen so laut sein, dass uns die Politik nicht mehr ignorieren kann. Wir müssen auch lauter sein, als diese selbsternannten Experten, welche unser Leid als Lebensentwurf, Lebenstil oder als Zeitgeist bezeichnen und und abstreiten, dass wir selbst wissen wer wir sind und was wir sind.
Wir dürfen uns nicht mehr verstecken, sondern wir müssen auf die Straße gehen und lautstark unsere Rechte einfordern.
Eure Emma
Meine liebe Emma,
Wie schon so oft, sprechen Deine Worte mir aus der Seele. Uns alle – egal welcher Bezeichnung wir für uns nun den Vorzug geben – vebindet doch so viel mehr, als uns trennt. Darauf MÜSSEN wir uns endlich besinnen, zusammen stehen, zusammen Flagge zeigen! Laut, unüberhörbar und unübersehbar! So deutlich, dass wir von der Gesellschaft und von der Politik nicht mehr tot geschwiegen, ignoriert, manipuliert, gegeneinander aufgehetzt werden können. Aber dazu müssen wir auch bereit sein, diese kleinen, dummen und völlig unnötigen Zwistigkeiten und Definitionsstreitigkeiten ENDLICH beseitigen zu tun. Ansonsten werden wir wohl nie wirklich ernst genommen werden…!
Hallo Bianca,
Für das Überwinden der Zwistigkeiten bin ich gerne bereit. Ich hatte in der Vergangenheit vielleicht manchmal etwas empfindlich reagiert. Das möchte ich gerne abstellen. Ein Wort bleibt, wo ich gereizt reagiere: Wenn ich unter Trans* mit anderen Personen, die nichts mit unserer Problematik zu tun haben, in eine Schublade gesteckt werde. Emma