Aaaalso — ich wollte doch die Geschichte von „Erinnerungen 6“ weitererzählen.
Ein enttäuschter Karl-Heinz und ein glücklicher W. machten sich vom östlichsten Pustertal auf in den Südschwarzwald. Sie fuhren zum Eisacktal, dort aufwärts bis zur Abzweigung zum Jaufenpass, da drüber nach Meran. Das Etschtal fuhren sie ganz aufwärts bis zum Reschenpass, dann über die Grenze in das Val Müstair in der Schweiz, über den Ofenpass ins Engadin. Den Inn abwärts bis zur Abzweigung zum Flüelapass nach Davos. Ins Rheintal, am Walensee entlang bis dann die Autobahn nach Zürich und Basel usw. anfing.
Hinter Zürich war Stau.
Nach einiger Zeit wurde den Beiden klar, weshalb es sich staute. Da war eine große Polizeikontrolle aufgebaut.
Jetzt muss ich einmal einen Rückblick starten: Seit 1978 war die RAF sehr aktiv und einer der Terroristen sah aus wie Karl-Heinz. Es verging kaum eine Woche, in der er nicht wegen seines Aussehens von der Polizei angehalten und das Auto gefilzt wurde. Einige Zeit vor der Reise wurden einige Terroristen in der Schweiz gesehen.
So kam es, dass die zwei Freunde angehalten wurden. Als einer der Polizisten das Konterfei von Karl-Heinz erblickte ertönte ein lauter Ruf und 4 oder 5 weitere Polizisten bauten sich mit Maschinenpistolen um das Auto auf. W. kannte das nur aus Erzählungen von Karl-Heinz. Während dieser ruhig die Hände auf dem Lenkrad behielt bekam W. Angst. Nach ein paar Minuten war der Spuk vorbei und die restliche Fahrt verlief dann ohne Zwischenfälle.
Eure Emma.